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Resilienz in Zeiten des Coronavirus (43)

Multikulturelle Gruppe Kinder beim Tauziehen als Team in der Natur

Was lernen wir gerade, was ist anders? Hilfestellungen für den Wiedereinstieg

Die Schulen und viele andere Betriebe bereiten sich intensiv auf die Wiederöffnung am 11. Mai vor. Zeit sich zu überlegen, welche Entdeckungen und besonderen Momente uns die Corona-Krise ermöglicht hat.

Grosser Einsatz der Lehr- und Betreuungspersonen

Die Kinderrechte sind auch in der Corona-Krise ein fester Rahmen und Massstab. Andrea Lanfranchi plädiert in seinem Gastbeitrag im Tagesanzeiger vom 6. April 2020 für das Aufrechterhalten des Betreuungsangebots, sozusagen als Ventil, wenn die Situation zuhause unerträglich werden sollte. Viele Lehrpersonen und Schulische HeilpädagogInnen leisten einen überdurchschnittlichen Einsatz. Sie helfen mit Angeboten für Eltern, den Tagesablauf ihrer Kinder zu organisieren. Es kann zum Beispiel mit Kindern in Risikosituationen zu einem festen Zeitfenster eine Verbindung per Skype oder Telefon abgemacht werden, im Sinne eines Einzelcoachings. Fachpersonen bleiben somit in Beziehung mit diesen Kindern und können über die Eltern Tipps und Tricks für manche Förderaktivitäten geben.

 

Das Volksschulamt des Kantons Zürich schreibt: «In jedem Fall ist weiterhin eine Betreuung für Schülerinnen und Schüler zu gewährleisten, ...

  • deren Eltern in für die Gesellschaft unerlässlichen Bereichen tätig sind und
  • für Schülerinnen und Schüler, die aus sozialen Gründen zwingend auf familienergänzende Betreuung angewiesen sind,
  • Kinder von Eltern, die aufgrund ihrer Arbeitstätigkeit, die nicht zuhause ausgeführt werden kann, auf eine Betreuung angewiesen sind sowie
  • Kinder von alleinerziehenden Eltern und
  • Kinder aus beengten Wohnverhältnissen.»

Hilfestellungen zur Wiedereröffnung bieten z.B. Mindmatters oder auch dieser Film des BAG.
Und noch Tipps zum Lüften , Plakate und Videos sowie weitere Materialien  und vertiefende Informationen.
Lesen Sie auch «Gesund zuhause» von RADIX.

 

Man muss nicht alles selber machen. Man kann auch auf andere Kolleginnen und Kollegen vertrauen und die verschiedenen Aufgaben untereinander aufteilen. So kommt man immer wieder zum Verschnaufen und hat Zeit für den persönlichen (telefonischen) Kontakt mit dem einzelnen Kind. Oder lernt gemeinsam eine neue Unterrichtsform.

 

Erfahrungen zusammenführen

Stefan Wolters hofft darauf, dass die über eine Million Lehrpersonen, Schülerinnen, Schüler, Lernenden und Studierenden, die in den letzten Wochen einem «Digitalisierungsbad» ausgesetzt waren, mit der Fernunterricht-Erfahrung nicht nur gelernt haben, wo digitale Mittel gewinnbringend eingesetzt werden können, sondern auch wo und warum man sie besser nicht einsetzen würde. Schaffen wir es, diese beiden Erfahrungen zusammenzuführen, dann gelingt es uns hoffentlich, das Beste aus zwei Welten, der digitalen und der persönlichen Begegnungs-Welt, so zu verschmelzen, dass unsere Bildungswelt von morgen besser aussieht als jene vor dem März 2020.

Viele Lehrpersonen und Schulleitungen machen mit dem Fernunterricht ganz überraschende Entdeckungen:

  • Kinder, die im bisherigen normalen Unterrichts- und Schulalltag kaum aufgefallen sind, zeigen während dem Fernunterricht höchst beeindruckende Fähigkeiten und Arbeitsweisen, die bis anhin noch nie wahrgenommen wurden. Diese Ressourcen zeigen die Kinder vor allem bei Projektarbeiten mit offenen Fragestellungen.

  • Schulen, die Erfahrung haben mit der Neuen Autorität oder beispielsweise Banking Time, konnten den Kontakt zu Kindern, die im Fernunterricht plötzlich verschwanden, rasch wieder herstellen. Der Schlüssel dazu ist: Präsenz zeigen, Beziehung auch in schwierigen Zeiten aufrechterhalten, in Verbindung bleiben. Dieser Vertrauensaufbau ist die tragfähige Basis für die Lernbeziehung. Eine gut aufgebaute Lernbeziehung hat den Übergang zum Fernunterricht leicht gemacht.

  • Eine gute Freundin erzählt, dass ihre Tochter von den Lehrpersonen nun viel persönlichere Feedbacks zu ihren schriftlichen arbeiten bekommt und so auch besser versteht, wo sie etwas dazulernen kann. Sie freut sich darüber.

 

Die Lernbeziehung wieder anknüpfen und stärken

Ein Schulleiter erzählt, dass er die Erfahrungen der Kinder ab dem 11. Mai im persönlichen Gespräch hören möchte, einzeln, in der Klasse, im Klassenrat, im SchülerInneparlament, im Elterngremium. Diese Erfahrungen will er dann in die Weiterentwicklung der Schule mitnehmen.

 

Sehr hilfreich für die Wiederöffnung finde ich die Angebote der achtsamen Schulen für den ressourcenstärkenden Wiedereinstieg.

 

Wenn Sie Interesse haben, begleite ich Sie gerne bei der «Ernte» Ihrer neuen, vielleicht noch unbekannten Ressourcen.

 

Und Sie? Welche Entdeckungen und besonderen Momente möchten Sie würdigen? Schreiben Sie an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Bleiben Sie gesund und bleiben Sie verbunden. Ihre Regula Hug

 

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