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Resilienz in Zeiten des Coronavirus (18)

peterpicca 400p

1. April 2020 - Einsingen mit Simonetta Sommaruga

 

Peter Picca bringt eine andere Perspektive auf die Corona-Situation ein:

 

Liebe Regula 

Resilienz begleitet mich seit einigen Jahren in meiner Tätigkeit als Marketer, Berater, Dozent und Vater. Deinen «Blog» finde ich eine gute Initiative um ein Barometer der Gesellschaft widerspiegeln zu können, auch wenn sie vielleicht eine akademische Seite darstellt, ist es eine Sicht die viele zum Nachdenken bringen kann. 

 

Gesellschaftlich werden wir uns nur kurz verändern. Wir sind von Wohlstand, einer illusorischen Sicherheit und einer sich vom Status definierenden Gesellschaft getrieben. In einem Wohlstandsstaat wie die CH hatten wir bis heute eigentlich keine echten Ängste. Wenn wir Ängste hatten, wurden sie durch die Eingangs erwähnten Faktoren getrieben. Vielleicht lernt die Gesellschaft neu, was es heisst Angst zu haben. Die Medien steuern uns dazu, vielleicht erstmals seit dem zweiten Weltkrieg wieder echte Angst zu verspüren. Aber das System wird es nicht zulassen, denn eine ängstliche Gesellschaft ist nicht produktiv, sie ist gelähmt! Lähmung stoppt die Wirtschaft, den Wachstum und die so tolle Digitalisierungsepoche die erst gerade begonnen hat. Also wird das System das nicht zulassen. Dass ein unsichtbarer Feind (oder eben „Freund“) auf die Bremse der „Erdrotation“ tritt, war nötig! Dass Menschen dafür in tragischer Art und Weise dafür sterben müssen, ist traurig und leider nicht zu vermeiden. Aber die Welt war überhitzt unterwegs, auf der Autobahn des menschlichen Innovationswahnsinns. Silicon Valley und andere Innovations-Think-Tanks der Welt werden hoffentlich neue Inspirationen finden um mehr für Forschung, Medizin und lebensrettenden Innovationen tätig zu sein, als für einen selbstsprechenden, digitalen Kleiderbügel der dir sagt was Amazon aufgrumd seiner künstlichen Intelligenz für dich gerade im Warenkorb gelegt hat, dass dich beim nächsten Businessmeeting kompetenter aussehen lässt als du es wirklich bist! 

Wir müssen wieder lernen unseren Kindern bzw. den nächsten Generationen, die wahren Werte des Lebens zu vermitteln! Ihnen aufzeigen, wie wertvoll die Berufe Becker, Krankenpfleger, Chauffeur, Regalauffüller, Lagerist und weitere sind, besonders aber eben nicht nur in Zeiten wie diesen! Und die Wirtschaft und Gesellschaft ebenfalls!!! Rauf mit Lohnniveaus dieser Berufe, rauf mit der Wertschätzung dieser Menschen, die jetzt dafür sorgen, dass wir Besserverdiener, in Attikawohnende, Zweiautobesitzer und Vielreisende, Homeoffice machen dürfen und auf die erlösenden News des BAG“s und des Bundesrats „warten“ dürfen! Dass man es richtig versteht, ich nagle nicht den Kapitalismus ans Kreuz, auch nicht die akademischen Berufe, ich bin auch keine Greta, ich wünsch mir nur, dass das System sich durch die Learnings der kommenden Wochen, sich neu resetet und den Blickwinkel um mindestens 60 Grad erweitert! Das schafft mehr Respekt, weniger Distanz und weniger Opportunitätskosten! 

In diesem Sinne, liebe Regula, keep distance - stay togheter 

Gesunder Gruss, Peter Picca

 

 

Und Sie - wie stärken Sie sich im Moment? Und auf welche eigenen Stärken vertrauen Sie?
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Bleiben Sie gesund und herzliche Grüsse, Regula Hug

 

Bild © effecto.ch

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