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Resilienz in Zeiten des Coronavirus (45)

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Worauf sind wir bereit zu verzichten, damit wir das erreichen können, was uns wichtig ist?

Ihre vielen Rückmeldungen zur Klimadebatte zeigen, wie wichtig Ihnen das Thema ist. Darum greife ich die Frage, wie wir «entscheiden» können, nochmals auf. Wenn wir uns FÜR etwas entscheiden wollen, müssen wir auch bereit sein etwas anderes zu verlernen oder aufzugeben.

Bastien Girod schreibt auf LinkedIn: Wie wir bei der Coronakrise alles daran setzen mussten die Kurve genügend abzuflachen, damit die Spitalkapazität nicht überlastet wird, müssen wir bei der Klimakrise alles daran setzen um die Überlastung der Kapazität unserer Erde zu verhindern. 

Roland Düringer setzt sich mit den wichtigen Fragen des Lebens auseinander. Seine Gesprächspartner fragt er immer dieselben vier Fragen: «Was ist ein gutes Leben? Was läuft falsch? Was braucht es? Wer ist eine gültige Stimme?» In seinem Buch «Leb wohl, Schlaraffenland» schreibt er von der Kunst des Weglassens. Danke für den Tipp, liebe Nachbarin!  

Und Harald Welzer sagt: es geht letztlich um die Generationengerechtigkeit. Was Menschen wirklich umtreibt, sind Dinge, die mit ihrer Lebenswelt zu tun haben: Wie kommt mein Kind in den Kindergarten? Wie lässt sich die Lebensqualität im Quartier erhöhen? Auf dieser Ebene muss die Nachhaltigkeitsdebatte ansetzen. Die Netto null CO2-Emissionen bis 2040 sind leistbar für Länder wie die Schweiz oder Deutschland. Wir kennen noch wenige Rollenmodelle der Reduktion, denen man mit Lust folgen könnte. Greta Thunberg repräsentiert all das, wofür sonst keiner steht. Sie sagt: «How dare you!» Wie könnt ihr es wagen, meine Zukunft zu stehlen! Es geht letztlich um Generationengerechtigkeit. Von da kommt der entscheidende Impuls. Unsere Gesellschaft zeichnet sich durch eine permanente Erhöhung von Weltreichweite aus, wie es der Soziologe Hartmut Rosa formuliert hat. Das erzeugt einen Sog, daran will jeder teilnehmen. Die Individualmobilität ist Kern einer Kultur, die extrem schädlich ist, weil sie eine gewaltige Infrastruktur benötigt und für jeden Einzelnen einen riesigen Materialverbrauch bedeutet. Wenn wir auf Elektroautos setzen, arbeiten wir weiter an der Optimierung des Falschen, statt es zu überwinden. Es geht nicht um bessere Autos, es geht um weniger Autos. Eigentlich wissen wir doch, was zu tun wäre: Pestizide rigoros verbieten, Flächen mit Strukturen anlegen, wo sich die Insekten wieder ansiedeln. So können sich die Populationen erholen. Natürlich ist das nicht ganz einfach. Und doch: Wir können etwas dagegen unternehmen!

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Und Sie? Wofür entscheiden Sie sich und worauf sind Sie bereit zu verzichten, damit Sie das Ihnen Wichtige erreichen können? Schreiben Sie an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Bleiben Sie gesund und bleiben Sie verbunden. Ihre Regula Hug

 

Bild: ©https://www.thesustainablefashionforum.com/

 

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